Seite:Holzwarth Passionsbilder.djvu/146

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Bezahlt auch werden muß mit List,

190
Der uns so oft betrogen.


Isaak.
Auch ich glaub’, daß das Beste sei,
Ganz still auf ihn zu streifen,
Und heimlich ohn’ viel’ Meuterei
Nach ihme bald zu greifen.

Psolomas.

195
Wenn wir nit thun bei Zeit zur Sach’,

Wird er die Wunder mehren;
Mir gehet vor schon allgemach,
Wie er uns noch wird scheeren.

Ismael.
Er wiegelt auf das ganze Volk,

200
Wenn dieß die Römer hören,

Wie leicht ein dürstend Kriegesvolk
Wird Land und Leut beschweren!

Caiphas.
Recht so, ihr Herrn! Denn besser ist,
Daß Ein Mensch solle sterben,

205
Als daß durch fernere Teufelslist

Das ganze Volk verderbe.

Simeon.
Doch jetzt ihr Herren, kann’s nit sein,
Ihr müßt die Sach verschieben;
Jetzt Geistlich, Weltlich, groß und klein

210
In Andacht sich muß üben.


Aminadab.
Wenn heut’ wir würden fangen ihn,
Ein Aufruhr könnt’ entstehen;
Drum besser wär’s nach meinem Sinn,
Man ließ ihn heut’ noch gehen.

Empfohlene Zitierweise:
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/146&oldid=- (Version vom 1.8.2018)