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VORREDE.

Der Leser wird wahrscheinlich die vorliegende Broschüre mit einigem Misstrauen zur Hand nehmen, in der Voraussetzung eine unausführbare Utopie vor sich zu haben. Um diesem vorzubeugen, ersuche ich den geehrten Leser jedwedes Vorurtheil bei Seite lassen zu wollen und das vorliegende Werkchen ernst und kritisch zu behandeln.

Ich werde mich hier nicht weitläufig auslassen über den unermesslichen Nutzen für die Menschheit einer einzigen, von Allen anerkannten Weltsprache, einer Sprache die der ganzen Welt rechtmässiges Eigenthum wäre, ohne irgend einem Volke ausschliesslich anzugehören. Wie viel Zeit und Mühe verwendet man nicht auf die Erlernung fremder Sprachen, und dennoch ist es meistens der Fall, dass wir uns, wenn wir die Grenzen unseres Vaterlandes überschritten haben, mit unseres Gleichen nicht verständigen können. Wie viel Zeit, Mühe und Mittel verbraucht man nicht, um die Erzeugnisse nur eіnеr Literatur allen anderen anzueignen, und am Ende kann jeder doch nur einen geringen Theil fremder Literaturen aus Uebersetzungen kennen lernen. Existirte nun eine internationale Sprache, so könnte man Alles in diese Sprache übersetzen, als in eine neutrale und allgemein verständliche; Werke dagegen von kosmopolitischer Bedeutung könnten

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Dr. Esperanto: Internationale Sprache. Warschau 1887, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Internationale_Sprache,_Warschau,_1887.pdf/3&oldid=- (Version vom 13.2.2023)