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dass auch diese erwähnte Sprache untergehen wird, ohne irgend welchen Nutzen gebracht zu haben.

Die Aufgabe eine internationale Sprache zu schaffen hat mich schon seit langem beschäftigt; da ich mich aber weder begabter noch energischer fühlte, als die Verfasser der unfruchtbar zu Grunde gegangenen Versuche, so beschränkte ich mich lange Zeit auf Betrachtung und unwillkürliches Nachdenken über diesen Gegenstand. Einige glückliche Gedanken aber, Früchte dieses Denkens, haben mich zur weiteren Arbeit ermuntert und zu dem Versuche bewegt, ob es dennoch nicht möglich wäre systematisch alle Hindernisse zu überwinden, die sich in der Schöpfung und Einführung einer allgemeinen Sprache darboten. Wie es mir jetzt dünkt, ist mir diese grosse Aufgabe mehr oder weniger gelungen, und ich lege hiermit die Frucht meiner langjährigen und anhaltenden Arbeit dem unparteiischen Urtheile des geehrten Lesers vor.

Die Hauptaufgaben, welche ich mir zu lösen vornahm, waren folgende:

I. Die Sprache muss sehr leicht sein, so dass sie jeder, so zu sagen, spielend erlernen kann.

II. Jeder, der diese Sprache erlernt hat, muss sie sofort zum Verkehr mit anderen Nationalitäten benutzen können, ganz abgesehen davon in wie fern diese Sprache von der Welt anerkannt wird, ob sie viele, wenige oder gar keine Anhänger hat, – d. h. dass die Sprache gleich von Vorne herein, in Folge ihres besonderen Baues, als Mittel zum internationalen Verkehr dienen kann.

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Dr. Esperanto: Internationale Sprache. Gebethner et Wolff, Warschau 1887, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Internationale_Sprache,_Warschau,_1887.pdf/8&oldid=- (Version vom 13.2.2023)