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Heere. Ein dicker Nebel lag über Mainz, kein Sternchen erhellte den Himmel. Da ward durch einen Kanonenschuss von Wissbaden her das erste Signal zum Bombardiren gegeben. Nur einzelne Schüsse folgten dann anfangs, dann wurden sie anhaltender und heftiger. Die feurigen Kugeln durchstreiften Schlag auf Schlag die Luft, und erhellten das dunkle Thal. Die Thürme von Mainz erschienen immer heller und heller durch die Nacht, und erschienen brennend in den Fluten des Rheins. Rund um erbebte die Gegend, und ein dumpfer Donner tief aus den Bergen her liess sich drei und vier Mahl hören, biss sich das Echo in der Ferne verlor, und von neuem geweckt ward. Die flammende Lohe der brennenden Häuser wirbelte durch die Wolken des Rauchs, und die schallenden Kriegslieder der Belagerer erhöhten die Grösse des Schauspiels noch mehr. Gewiss dachte keiner der Zuschauer in diesen Augenblicken an das Geschütz, von dem RAMLER sagt:

Wer zur Verheerung blühender Geschlechter,
Dich an das Sonnenlicht gebracht,
Hat ohne Reue seine Mutter, seine Töchter
Frohlockend umgebracht.

Gegen Abend ging ich nach Hochheim. Meine Freunde waren schon da. Dieser Ort würde in