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Vlämische Bauernhochzeit. 1098. (1116.) 18 b.

Rechts das Dorfwirtshaus, dessen Hof fast den ganzen Vordergrund füllt. Links Blick in die Ferne. Das Brautpaar sitzt rechts im Mittelgrunde mit dem Pfarrer an dem Tisch neben dem Hause. Zahlreiche Gäste schmausen, zechen und plaudern an Tischen und Fässern. Links wird einem schon unwohl; rechts ist einer schon unter seinem Tische eingeschlafen. Vorn in der Mitte sitzt eine Mutter mit ihrem Kinde am Boden und hält in der Linken ein Glas, in der Rechten eine Blume. Bezeichnet vorn in der Mitte: G . TILBORCH.

Leinwand; h. 1,27; br. 1,94. – Wenn es, wie H. angenommen zu haben scheint, das Bild des Inventars 1722, A 379, ist, so ist der Gegenstand daselbst verwechselt worden; denn ein „Corps de guarde“ stellt es doch nicht dar. Sicher im Inventar 1751. II. 275. – Phot. Braun VIII. 30.

Ein junger Bursche mit einer Flasche. 1099. (1723.) 19 b.

In weissen Kniehosen, graublauer Jacke, mit einer kirschroten Mütze im fuchsroten Haar, sitzt er, nach rechts gewandt, auf niedriger Bank an einem kleinenTische. In der Linken erhebt er eine Flasche, in der Rechten hält er ein Schälchen. Rechts im zurückliegenden Zimmer drei Personen an einem Tische. Bezeichnet rechts unten:

Eichenholz; h. 0,25; br. 0,35. – 1741 aus der Sammlung Wallenstein zu Dux. – Bei H. irrig dem Holländer R. Brakenburg zugeschrieben. Auf Tilborch deutet nicht nur das aus T und B zusammengesetzte Monogramm, sondern auch die Malweise des Bildchens. So übrigens Bode schon 1873 bei v. Zahn VI, S. 195.

Abraham Teniers.

Geb. zu Antwerpen den 1. März 1629, gest. daselbst Ende September 1670. Sohn und Schüler seines Vaters D. Teniers’ d. ä., weiterentwickelt unter dem Einflusse seines Bruders D. Teniers’ d. j. Thätig zu Antwerpen.

In der Küche. 1100. (1007.) 18 c.

Links am Feuer die Köchin, neben welcher, von hinten gesehen, ein junger Mann am Kamin sitzt. Vorn rechts allerlei Küchengerät. Bezeichnet rechts in der Mitte:

Vor dieser Inschrift ist unter dem Papierstöpsel der Flasche noch ein A. erkennbar.

Eichenholz; h. 0,37; br. 0,59½. – 1741 durch von Kaiserling. – Erst 1855 aus dem „Vorrat“, in den es wahrscheinlich verbracht war, weil man es nach seiner Inschrift und nach seiner Malweise nicht für ein echtes Werk David Teniers d. j. hielt.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 355. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/387&oldid=- (Version vom 15.9.2023)