Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/120

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

bei fremden Leuten, aber da sie vor Arbeit niemals scheute, erging es ihr überall gut. Im fünfzehnten Lebensjahre verlor sie ihre Eltern.

Ihr Vater war ein bekannter Meister, welcher auch Kirchen baute; wie überhaupt ihre ganze Familie bekannt war. Zwei Söhne eines ihrer Onkel waren sogar berühmt. Sie waren beide sehr schön und hielten sich immer beisammen. Beide meisterten aus Holz Geigen, Sättel, verschiedene kleine und große, runde und eckige Büchsen, Flaschen, prächtige Hacken … und eines Tages gingen beide in den Wald, um einen Baum zu fällen. Der Baum brach und schlug sie tot. Auf der Stelle schlug er sie tot.

Man legte auch beide zusammen in ein Grab …

Das war furchtbar traurig …

Und wieder einer – ein Sohn von ihres Onkels Sohn – Andrij war sein Name und sie war seine Tante – das war schon der berühmteste von allen …

Einige Sachen, die er geschnitzt, nahm der Sohn des Kaisers zu sich. Von einem solchen Stamme ist sie – und nicht von den Bukowiner Huzulen, sondern von den galizischen.

„Eines Tages“, erzählte sie, „sagte mir die

Empfohlene Zitierweise:
Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/120&oldid=- (Version vom 13.9.2022)