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Und ich rauchte und wir plauderten. Er fragte und ich antwortete.

Er war ein guter Herr … er liebte es, wenn ich lachte!

Nach beendeter Heuarbeit wollten wir wieder heimkehren; ja, wir fuhren bereits.

Ein großer Wagen war dicht beladen mit unseren Leuten – mit lauter Huzulen – ich befand mich unter ihnen. Wir fuhren, die heitersten Schumkas[1] singend … Da plötzlich bemerkten wir, daß uns jemand auf dem Pferde nachsprenge. Es war Gawrissan.

‚Paraska soll bleiben!‘ rief er, ‚Paraska – zurück! Der Herr will es haben!‘

Man mußte stehen bleiben.

‚Geh’ doch grinsen!‘ stichelte mich ein junger Bursche, der sich fortwährend bemüht hatte, während der Fahrt neben mir zu sitzen – als ich mich entschlossen hatte, beim Gawrissan in den Stallungen des Herrn Kuba zu bleiben.

‚Beneidest du mich darum?‘ fragte ich ihn und brach in ein Lachen aus, in das alle übrigen mit

  1. Schumkas, fröhliche Gesänge der Kleinrussen und meist humoristischen Inhalts.
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Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/125&oldid=- (Version vom 13.9.2022)