Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/129

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Sein langes schwarzes Haar schlug ihm um Hals und Schultern …

Er hatte mich erkannt.

Und nun – bitt’ um Vergebung für dieses Wort – brüllte er wie ein Stier auf. Er war – wie ich’s schon vorhin sagte – nach mir toll geworden.

Ich schüttelte nach ihm die beiden Fäuste und lief dann fort.

Laufe mir nur nach, dacht’ ich mir, du holst mich ein, wenn du auf dem Kopfe springen wirst!

Allein, er war bald unten, und ich verbarg mich hinter dichtwachsenden Tannen … Er blieb stehen und sah sich nach allen Seiten um wie ein hungriger Wolf.

‚Ihi!‘ rief ich plötzlich hinterm Gesträuch und trat hervor. ‚Da bin ich ja, du blinder Ochs!‘

Er stürzte auf mich, ein wirklicher Wolf.

‚Jetzt wirst du die Faust öffnen!‘ sagt’ er zu mir und sah mich an wie der Teufel selber. Seine Augen sprühten Funken, und sein Gesicht änderte sich.

‚Ich werde sie nicht öffnen‘, sagt’ ich.

‚Du wirst sie öffnen.‘

‚Ich werde sie nicht öffnen.‘

‚Das werden wir sehen.‘

Empfohlene Zitierweise:
Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/129&oldid=- (Version vom 13.9.2022)