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Hütte und spann weiße Wolle. Die Wolle war weiß wie der Schnee, der Fäden aus ihr wurde silbern, das Knäuel aber ward von so prächtigem Silber, wie ich es noch nie gesehen hatte.

Ich spann.

Plötzlich erschien eine Jüdin und schüttete mir in den Schoß viele, viele Semmeln!

Das träumte mir.

Und jetzt passet auf. In derselben Nacht, von Freitag auf Samstag, träumte Jurij bei Herrn Kuba in der Stadt, daß ich zu ihm gekommen wär’ und ihm eine Semmel gegeben hätte. Ja, und eine hätt’ ich mir behalten. Nun – glaubt ihr das oder nicht? Daraufhin … bemächtigte sich seiner ein starker Wunsch, um mich zu gehen, mich vom Gawrissan abzuholen … und … mich zur Frau zu nehmen. So hatten es ihm die Sudjilnetzi angethan.

Der Herr Kuba hatte ihm von mir schon lange vorher erzählt.

Er sagte ihm: ‚Wenn du Paraska zur Frau nehmen wirst, so werde ich dich bis an dein Lebensende bei mir behalten. Das Mädchen ist wie der Blitz; und es wird euch beiden bei mir gut ergehen.‘

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Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/135&oldid=- (Version vom 13.9.2022)