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den Wänden stehen – zusammenfügen. Dann bekommt er das Mädchen bestimmt zur Frau. Damals bin ich im Hause herumgegangen, als watete ich in der Erde bis zu den Knieen.

Ich sah nicht, wie er aussah. Ob er jung war oder alt. Ob sein Gesicht schön war oder nicht. Mich hatte etwas gleichsam mit Blindheit geschlagen! – wunderlich war mir zu Mute … schier todesartig!

Und er verzehrte mich mit den Augen.

Dann bestand er darauf, daß ich mit ihm gehe. Daß ich auf alle Fälle und unter allen Umständen mit ihm gehe. Sprach schon auch mit Gawrissan davon und mit der Gawrissanin; schon heulte auch der Schafhirt, mit dem ich mich geprügelt, in den Stallungen nach mir … schon hatte er allen selbst mitgeteilt, daß er meinetwegen gekommen, und wartete nur noch, daß ich mich auf den Weg mache …

Und ich ging – glaubt ihr es oder nicht?

‚Woraufhin gehst du eigentlich?‘ fragte die Gawrissanin.

‚Auf Gottes Güte‘ – sagt’ ich.

‚Nein, die wandelt unter den Menschen herum

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Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/138&oldid=- (Version vom 13.9.2022)