Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/168

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

‚Ei, schaut doch! Bist du verrückt?‘ rief diese zurück und starrte sie mit ihren Zwiebelaugen an …

‚Wirst du gehen? Wirst du gehen?‘ schrie sie immerfort dasselbe; ‚gleich giebt’s deinen und meinen Tod.‘ Und schon hob ihr etwas die Hand, um ihr die Axt in den Kopf zu tauchen, aber Gott gab, daß sie gegangen war, und die Sünde wandte sich von ihr ab.

Sie warf die Axt unter den Ofen und wischte sich den Schweiß von der Stirne ab … ach Gott!

Am fünsten Tage ging sie in die Stadt.

Er holte sie ein.

‚Gieb mir zwei Gulden,‘ sagte er ihr.

‚Ich gebe sie nicht.‘

‚Wirklich?‘ höhnte er sie.

Sie schwieg.

‚Du giebst sie nicht?‘

‚Ich gebe sie nicht.‘

Er spie vor sich und schob sich den Hut zur Seite.

‚Du giebst sie nicht?‘

‚Ich gebe sie nicht.‘

Da versetzte er ihr einen Schlag ins Gesicht. ‚Da hast es!‘

Empfohlene Zitierweise:
Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/168&oldid=- (Version vom 13.9.2022)