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Die Welt drehte sich mit ihr im Kreise, verfinsterte, verdunkelte sich. Funken tanzten vor ihren Augen auf und ab … und sie fiel nieder. Daraufhin ergriff er sie beim Fuße, warf sie über den Rücken wie einen Sack und trug sie nach Hause.

Hier schleuderte er sie unterm Hause auf die Lehmbank. ‚Stirb!‘

Als sie zu sich gekommen war und aufstehen wollte, konnte sie es nicht. Der Fuß war aufgeschwollen und schmerzte sie. Wer einen solchen Schmerz nicht kennt, der möge ihn auch nicht kennen lernen.

Und sie verfluchte ihn zum zweiten Male.

Und in einer guten Stunde verfluchte sie ihn; Gott selber oder auch der Böse legten ihr diesen Fluch auf die Lippen, denn er ereilte ihn.

Nach einer Woche kehrte er zurück.

Woher? Sie wußte es nicht. Sie fragte nicht. Schon hatte sie für ihn das Herz verloren und wartete nur noch, damit der Fluch in Erfüllung gehe.

‚Guten Abend,‘ sprach er.

‚Guten Abend.‘

Und das war auch das Ganze. Sie ging im

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Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/169&oldid=- (Version vom 13.9.2022)