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frei über den Hals auf den Rücken und machte ihr heiß. Dann zog sie ihre Pfeife hervor, stopfte sie mit Tabak und rauchte.

Rings um sie war es grün.

Weit und breit sah man nur die Gipfel anderer Berge – denn die Magura war hoch – und den Himmel, der rein und blau und so licht war, daß die Lider sich unwillkürlich über die Augen senkten.

Hoch über alle anderen Gipfel ragte der Felsen Naryw.

Ihn umgaben unbegrenzte dunkle Waldungen, über denen fast immer bläuliche Nebel wie über sumpfigen Gegenden lagerten. Aus diesem Walde, nahe den stolzen Felsen, ragten zwei gleiche, einander gegenüberstehende Felswände wie ein Spalier, das gleichsam den weiteren Weg zu den Steinriesen wies.

Dort war die „Teufelsmühle“.

Und sie blickte lange dahin.

Sie spie von sich. Sie war ja doch dort gewesen! Verlor dort ihr wunderschönes hellrotes Tuch und eine funkelnagelneue Pfeife! Hui, welch eine Pfeife! Nur Herr Kuba kaufte solche Pfeifen. Dann lachte ihr Herz. Welch einen Schrecken stand sie in jener

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Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/181&oldid=- (Version vom 13.9.2022)