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häßlichen Mühle aus: fast hätte sie ihren Verstand dort gelassen! Nun … aber sie hatte Glück und alles nahm ein gutes Ende; hätte das aber jemand anderen getroffen … ach Gott! Der bliebe bis heute dort … So saß und sann sie über Verschiedenes nach; erinnerte sich an dieses und jenes, und als sie ihre Pfeife zu Ende geraucht, dachte sie an die Heimkehr.

Morgen ist Sonntag, und sie will auf den Rung um Schwämme gehen. Er liefert jahraus jahrein die prächtigsten Schwämme; sie will sich von ihnen ein paar Kränze trocknen, welche ihr einmal, wenn der Winter mit seinem Schnee kommt, gut zu statten kommen werden. Allein, zu Hause gab es Arbeit, welche für heute und morgen gemacht werden mußte. Auch mußte sie noch mit den Zigeunern zusammentreffen. Der alte Zigeuner bat sie, ihm ein paar Sechser zu leihen, wofür er ihr demnächst Holz aus dem Walde zu bringen sich verpflichtete. Wenn er überhaupt die Wahrheit sprach! Er log ja fast mit jedem Worte! Sie wollte ihm aber das Verlangte bei der Rückkehr geben; wollte schon auch heimkehren; die Zigeuner würden nach ihr ausschauen. Sie wissen,

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Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite 136. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/182&oldid=- (Version vom 13.9.2022)