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üppigen Wellen in der Luft auf und nieder. Die Stille nahm es gierig in sich auf und belebte sich damit …

Hier war gut zu liegen.

Weiß Gott, weshalb so gut! Vor ihren geschlossenen Augen wechselten allerlei Farben. Gelbliche, rötliche … und so sonderbare! … erstanden und zogen vorbei, Bilder, unbestimmte und abgerissene Gedanken …

Ein Gedanke kehrte immer von neuem zurück: „Ich nehme ihn doch!“

Er bezog sich auf das, was sie in letzter Zeit überaus lebhaft beschäftigt hatte; auf den Meister, den sie aus dem Hause gejagt.

Er kroch alle Augenblicke zur alten Malwine, drillte ihr den Kopf, damit sie sie, Paraska, berede, ihn wieder zu sich ins Haus zu nehmen. Er könne ohne sie nicht leben, sagte er. Sie hätte ihm irgend etwas angethan, mit guten oder mit bösen Kräften, und nun ziehe es ihn immerfort zu ihr. Es möge kommen, was da wolle, aber trinken werde er nicht mehr; nur möge sie ihn aufnehmen!

Und die alte Malwine hatte ihr das alles erzählt

Empfohlene Zitierweise:
Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/186&oldid=- (Version vom 13.9.2022)