über ebene Dreiecke, wird der Winkel zu ungefähr 1° 50′ gefunden. Wenn nämlich ein Kreis das Dreieck umschriebe, so würde der Peripheriewinkel gleich 166° 40′, wo 360° zwei Rechte betragen, und die Sehne würde 19864, wenn der Durchmesser 20000 beträgt; und nach dem gegebenen Verhältnisse von zu erhielte man in eben solchen Längeneinheiten gleich 642. Dies ist aber die Sehne des Winkels , der als Peripheriewinkel 3° 40′, als Centriwinkel aber 1° 50′ beträgt. Und dies war die Prosthaphärese oder der Unterschied zwischen der gleichmässigen und erscheinenden Bewegung; und wenn diese zu dem Winkel , welcher 83° 20′ betrug, hinzuaddirt wird: so erhalten wir den Winkel , und den Bogen gleich 85° 10′, als gleichmässigen Abstand vom Apogeum, und so den mittleren Ort der Sonne an der Fixsternsphäre gleich 154° 35′[1]. Zwischen beiden Beobachtungen liegen nun 1662 ägyptische Jahre 37d 18I 45II[2] und die mittlere gleichmässige Bewegung beträgt ausser den ganzen Umläufen, deren 1660 sind, 336° und ungefähr 15′[3], übereinstimmend mit der Zahl, welche wir in den Tafeln der gleichmässigen Bewegungen dargestellt haben.[4]
Der Zeitraum von Alexander’s des Grossen Tode bis zur Beobachtung des Hipparch beträgt 176a 362d 27½I[5], in welcher Zeit die mittlere Bewegung nach der Berechnung[6] 312° 43′ beträgt. Wenn man diese von den 178° 20′ der Hipparchischen Beobachtung[7], nachdem man dieselbe um 360° des ganzen Kreises vermehrt hat, abzieht: so bleibt für den Anfang der Jahre nach Alexander’s des Grossen Tode, am Mittage des ersten Tages des Monats Thoth der Aegypter, als Ort 225° 37′[8]. Und dies gilt auch für den Meridian von Krakau und Frauenburg, also für unsern Beobachtungspunkt. Von hier bis zum Anfange der römischen Jahre des Julius Cäsar, also in 278a 117½d[9] beträgt die mittlere Bewegung ausser den ganzen Umläufen 46° 28′.[10]. Addirt man dies zu der Zahlenangabe des Ortes Alexanders: so erhält man den Ort Cäsar’s um Mitternacht des ersten Januar, von wo die Römer ihre Jahre und Tage zu zählen anfangen, 272° 4′. Von hier in 45a 12d[11], oder von Alexander dem Grossen in 323a 130½d, ergiebt sich der Ort Christi zu 272° 30′[12]. Und da Christus im 3ten Jahre der 194sten Olympiade geboren ist, und diese Zeit vom Anfange der Olympiaden bis Mitternacht am ersten Januar 775° 12½d[13] beträgt: so erhält man ebenso den Ort der ersten Olympiade am Mittage des ersten Hekatombäon, welcher Tag jetzt nach den römischen Jahren am 1sten Juli jährlich wiederkehrt, zu 96° 16′[14]. Auf diese Weise sind die Ausgangspunkte der einfachen Bewegung der Sonne in Bezug auf die Fixsternsphäre
Anmerkungen [des Übersetzers]
- ↑ [32] 190) Abstand der Herbstnachtgleiche vom ersten Sterne des Widders ist nach Anm. 188)
gleich 152° 45′, dazu die im Text eben gefundene Prosthaphärese 1° 50′ giebt 154° 35′ wie im Text. - ↑ [32] 191)
1839a 34d 18h 30mdavon ab 176a 362d 11h 21m giebt 1662a 37d 7h 9m =1662a 37d 17I 51II, wofür im Text 1662a 37d 18I 45II gesetzt ist. - ↑ [32] 192) Dividirt man mit 365d 15I 24II 10III, wie Buch III. Cap. 14 angegeben ist, in 1662a 37d 18I 45II des Textes, so erhält man 1660 Umläufe 336° 5′ 32″,1.
- ↑ [32] 193) Nach der Tafel der einfachen gleichmässigen Bewegung der Sonne Buch III. Cap. 14, kommen auf
27 60a 5 60 60 53 60 10° 6′ 10″ 42a 5 60 49° 22′ 22″ 56‴ 37d 36° 28′ 3″ 0‴ 3/10d 0° 17′ 44″ 27‴ 1/80d 0° 0′ 44″ 41‴ Zusammen 21576° oder 59 360 336° 15′ 5″ 4‴welche aus den Tafeln geschöpfte Zahl allerdings mit der durch jene Division aus Anm. 192) erhaltenen, sehr gut übereinstimmt.
- ↑ [32] 194) 11h 21m 23s,8 sind 28I,391 Tage, wofür im Texte 271/2I steht. Vergl. Anm. 184).
- ↑ [32] 195) Durch dieselbe Division, wie in Anm. 192) erhält man für diese Zeit 176 Umläufe 312° 42′ 38″ 22‴, wofür im Text 312° 43′ gesetzt ist.
- ↑ [32] 196) Buch III. Cap. 18 in der Mitte.
- ↑ [32] 197)
360° 178° 20′ = 538° 20′ davon ab 312° 43′ bleiben 225° 37′ wie im Text. - ↑ [32] 198) Buch III. Cap. 11. in der Mitte, und Anm. 144). Es sind dies ebenfalls ägyptische Jahre.
- ↑ [32] 199) Durch die Division der Anm. 172) und 195) erhält man für diese Zeit 278 Umläufe 46° 27′ 19″, wofür im Texte 46° 28′ gesetzt ist. In den alten Ausgaben steht 27′. Die Baseler Ausgabe hat allein LXVI statt XLVI Grad, was offenbar ein Druckfehler ist.
- ↑ [32] 200) Nach den Berechnungen der Anm. 138) und der Uebersicht in der Anm. 144) muss es hier 45a 16d und gleich darauf 323a 135d,5 heissen.
- ↑ [32] 201) Von Alexander dem Grossen bis Christus beträgt die gleichmässige Bewegung nach den Tafeln
323 Umläufe 46° 53′ dazu der Ort Alexanders 225° 37′ giebt 272° 30′ wie im Text. - ↑ [32] 202) Die Uebersicht der Anm. 144) ergiebt 776a 12d,5.
- ↑ [32] 203) Legt man die Angabe des Textes zu Grunde, so geben 775a 12d,5
774 Umläufe 176° 13′ 51″ zieht man, mit Weglassung der Umläufe, dies von dem Orte Christi 272° 30′ 48″ ab, so erhält man als Ort des Anfangs der Olympiaden 96° 16′ 57″, wofür im Texte 96° 16′ gesetzt ist.
Nicolaus Copernicus: Nicolaus Coppernicus aus Thorn über die Kreisbewegungen der Weltkörper. Ernst Lambeck, Thorn 1879, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kreisbewegungen-Coppernicus-0.djvu/207&oldid=- (Version vom 5.3.2017)