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die andern Zwischenzeiten erhalten wir als Ort Alexanders 120° 39′, und als Ort Cäsars 111° 25′.

Capitel 19.
Wie viel die Marsbahn in solchen Theilen beträgt, von denen die Erdbahn einen darstellt.

Hierzu haben wir eine Conjunction des Mars mit dem ersten hellen Sterne der Waage, welcher die südliche Schale genannt wird[1], beobachtet; dieselbe trat im Jahre Christi 1512 den 1sten Januar ein. Wir fanden Morgens 6 Aequinoctialstunden vor dem Mittage dieses Tages, dass Mars um den vierten Theil eines Grades von jenem Fixsterne gegen den Aufgang der im Solstitium stehenden Sonne abstand, wodurch angezeigt wurde, dass Mars in rechtläufiger Länge um ⅛°, in nördlicher Breite um ⅕° von dem Fixsterne getrennt war. Der Ort des Fixsternes ist aber vom ersten Sterne des Widders 191° 20′, mit einer nördlichen Breite von 40′, also war der Ort des Mars in 191° 28′ und seine nördliche Breite 51′. Zu dieser Zeit war aber nach der Berechnung die parallactische Anomalie 98° 28′. Der mittlere Ort der Sonne war 262°, und der mittlere Ort des Mars 163° 32′, seine excentrische Anomalie betrug 43° 52′.

Nachdem dies so festgestellt ist, werde der excentrische Kreis um den Mittelpunkt beschrieben und der Durchmesser gezogen, so dass das Apogeum und das Perigeum ist. Die Excentricität betrage 1460 Theile, von denen 10000 enthält. Der Bogen ist gleich 43° 52′. Um den Mittelpunkt werde mit der Entfernung gleich 500, deren 10000 auf kommen, der Epicykel beschrieben, der Winkel gleich gemacht, und die Linien , und gezogen. Um den Mittelpunkt werde die Erdbahn construirt, und der Durchmesser parallel mit gezogen; in diesem liegt das parallactische Apogeum des Planeten in , sein entsprechendes Perigeum in . Die Erde sei in , wobei der Bogen , gemäss der berechneten gleichmässigen parallactischen Anomalie, gleich 98° 28′ ist. Die grade Linie werde über hinaus nach verlängert, dieselbe schneidet

Anmerkungen [des Übersetzers]

  1. [55] 414) Der hier bezeichnete Stern ist Librae, welcher im Sternverzeichnisse pag. 113 mit einer Länge von 191° 20′ und einer nördlichen Breite von 0° 40′ eingetragen ist. Dort wie hier ist „Chele“ mit „Schale“ und nicht mit „Scheere“ übersetzt, obgleich das griechische Wort [56] χηλή gewöhnlich die letztere Bedeutung hat. Die Rechtfertigung dieser abweichenden Uebersetzung ist in einem Briefe Buttmann’s an Ideler gegeben, welchen Letzterer in seinen „Untersuchungen über die astronomischen Beobachtungen der Alten“ pagg. 373–378 veröffentlicht hat.