Seite:Kurze Biographie Herrn Johann Christian Hofmanns.pdf/7

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und Nachdruck zu behaupten; allein das hatte er wohl nur äusserst selten nöthig, da ihn Jedermann, der seinen Wehrt auch nur einigermassen kannte, innigst verehrte und liebte. Diese allgemeine Liebe und Hochachtung aber hatte er sich besonders durch sein ausserordentlich liebevolles Betragen gegen Hohe und Niedere und durch seine beständige und allgemeine Dienstfertigkeit erworben. Auch den geringsten Unterthan behandelte er mit der größten Herablassung, Güte und Leutseligkeit, ohne dabey seiner Würde das mindeste zu vergeben. Der Zutritt zu ihm stand einem jeglichen, wer er auch seyn mochte, zu allen Zeiten offen. Immer war er bereit, denen zu dienen, die ihn um Rath, Belehrung und Hülfe baten. Er bewillkommte Jeden mit der freundlichsten Miene, hörte ihn aufmerksam, theilnehmend und gelassen an, gab ihm dann die nöthige und mögliche Auskunft, und bewirthete ihn wohl noch obendrein. Daß diese seine ausnehmende Güte nicht selten gemißbraucht wurde, läßt sich leicht denken. Auch er hatte das gewöhnliche, aber bedauernswürdige Schicksal großer Männer, manche schöne Stunde durch unnöthigen Anlauf zu verlieren. Daher mußte er oft, nach einem unruhigen und lästigen Tage, noch in