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Seite:Lebensläufe Meissner Künstler.pdf/22

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u. s. w. über. Besonders hervorzuheben ist eine gioße „Eichenlandschaft“, der Geh. Rat Carus in Dresden in seinen Briefen über Landschaftsmalerei (1833) ein ehrendes Denkmal setzte, sowie ein „Sturm am Chiemsee“, beide im Auftrag des säch- sischen Kunstvereins von Busse in Hannover in Kupfer ge- stochen, welcher außerdem noch zahlreiche Blätter nach Crola radiert hat; von demselben Kunstverein wurden 1833 noch angekauft: „Seitenthai der Donau oberhalb Wien“ und „Der Schreckenstein bei Aussig“. Ferner sind zu nennen „Alpenglühen“, „Traunfall“, „Motiv an der untern Donau“, gleichfalls von Busse gestochen, „Landschaft am Chiemsee“ u. a. m. Für den Herzog von Coburg malte er Ansichten aus der Umgegend des Schlosses Greinburg an der Donau.

In Dresden hatte sich über Crola eine so vorteilhafte Meinung gebildet, daß man, wie ihm berichtet wurde, damit umging, ihn als Professor an die Akademie zu berufen; zugleich wollte man dem Könige vorschlagen, demselben ein Bild für die Dresdner Galerie in Auftrag zu geben. Die Sache zerschlug sich aber infolge des Widerspruchs mehrerer Professoren, namentlich Dahls. Man hatte Kaulbach für die Professur in Aussicht genommen. Sobald aber der an diesen ergangene Ruf bekannt wurde, ernannte ihn der König Ludwig zu seinem Hofmaler, und Kaulbach blieb in München. Nun brachten der Geheime Rat Carus und seine Anhänger Bendemann in Vorschlag und bahnten damit der Düsseldorfer Schule ihren Weg nach Dresden. Crola glaubte persönlich in Dresden etwas erreichen zu können; aber trotz aller Leutseligkeit des Prinzregenten Friedrich August kam man doch seinen persönlichen Wünschen nicht entgegen. Für die damaligen Dresdner Verhältnisse sind die Aufzeichnungen in seinem Tagebuch, sein Verkehr mit Carus, Tieck, Semper, Rietschel und anderen, besonders auch für die etwas später stattgefundenen Verhandlungen des sächsischen Kunstvereins mit den Münchner Künstlern und die Beteiligung Schnorrs von Carolsfeld an denselben, höchst wertvoll, entziehen sich aber hier der Mitteilung. Auf der Rückreise sah Crola auch Meißen nach elf Jahren wieder und besuchte die alten Freunde. Der General von Miltitz lud ihn zu sich, und der Malervorsteher Kersting (s. w. u.) sprach von der Selbständigkeit seiner Entwickelung mit Bewunderung, da er ihn als leichtsinnigen, flatterhaften Knaben gekannt habe. Auf einer längeren Studienreise in Steiermark suchte Crola die Enttäuschungen in Dresden zu vergessen. Durch den Verkauf einer Anzahl Bilder waren ihm reichliche Mittel zur Verwirklichung eines unter dem Einflüsse des Bildhauers Bandel, des Schöpfers des Hermannsdenkmals,

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Wilhelm Loose: Lebensläufe Meißner Künstler. C. E. Klinkicht & Sohn, Meißen 1888, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lebensl%C3%A4ufe_Meissner_K%C3%BCnstler.pdf/22&oldid=- (Version vom 8.12.2024)