Bald kam der Notar mit Papier und mit Feder;
„Herr König,“ sprach Jener, „was steht zu Befehl?“
Der König erwidert’: „Ich mach’ Euch kein Hehl,
Trotz Pulvern und Pillen, jetzt geht es ans Sterben.
Zwei Kinder nur hab’ ich, Ihr wisst es, zu Erben.
Viel’ Schätze drum fallen den Beiden wohl zu.
Prinz Thomas, der Ältste, ist nüchternen Sinnes,
Und seit er die Windeln bekleckte (ich bin es
Ihm schuldig zu sagen), hat immer bis heut
Nie hat in der Schul’ ihn der Lehrer geprügelt,
Und ward er von Jüngern auch oft überflügelt,
So lernt’ er doch leidlich, was eben ihm noth
Fürs praktische Leben und tägliche Brot.
Verstand er, und lange die Hosen zu wahren;
Nie stak er in Schulden, war niemals bezecht,
Hat nie sich vermessner Gedanken erfrecht.
Adolf Strodtmann: Lieder- und Balladenbuch amerikanischer und englischer Dichter der Gegenwart. Hoffmann & Campe, Hamburg 1862, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lieder_und_Balladenbuch-Strodtmann-1862.djvu/264&oldid=- (Version vom 1.8.2018)