Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/28

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

bauen und Garten und Feld dazu kaufen, damit er zu thun habe und dabey auch glücklich werde. Wanst hörte das in dem Winkel, in welchen er sich hingestellt hatte, und sperrte das Maul auf.

Es kam der Wagen der Fee mit den sechs schneeweißen Pferden, die sie mit ihrem Sohn und mit Glückskind in ihr Reich brachten.


2. Das gutmüthige Mäuschen.

Es war einmal ein König und eine Königin, die waren gar herzensgut, und wollten alle ihre Unterthanen glücklich machen und froh; und suchten das auszurichten, so sehr sie vermochten. Da wurden sie freilich von ihren Unterthanen von Herzen geliebt, und waren in solcher Liebe viel glücklicher, als durch alle Gewalt und Geld und Pracht, denn nur die Liebe macht das Herz glücklich und froh. Ihr Land hieß allenthalben: das glückliche Land; und es wäre wohl Jedermann gern in dem glücklichen Lande gewesen, wenn es nur angegangen wäre.

Aber kein Glück ist beständig und gewiß.

Ein abscheulicher König in der Nachbarschaft hatte an nichts Gefallen, denn an Mord und Blutvergießen und an aller Art Unheil, welches er nur immer anrichten konnte, und Elend und Greuel wohnten in seinem Lande. Da war nicht gut wohnen, und Niemand mochte da wohnen, der nicht mußte.

Der böse Tyrann kam mit seinen Kriegsgurgeln und Soldaten und fiel in das glückliche Land ein. Da wurde geraubt und geplündert