Seite:Lottich Volksleben Schluechtern.djvu/4

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Sonnabends pflegt der Hirt den ganzen Tag droben zu bleiben, damit er Streußel und Futter (Klee etc.) herbeischaffe, bleibt auch die Nacht droben und geht erst Sonntags Mittags heim. Beim Mähen gehen die Mähter schon den Abend vorher hinauf und schlafen da auf dem Heuboden, damit sie in aller Frühe, oft schon vor Tagesanbruch (denn sobald die Sonne den Thau abgeleckt, schneidets nicht mehr) beginnen können. Die Heumacher bleiben den ganzen Tag droben. Diese Feldställe stehen natürlich abgelegen vom Dorfe und werden nur von solchen Bauern gebaut, deren entlegene Güterstücke ein bedeutendes Areal von beisammen liegenden Rasen und Aeckern ausmachen. Zweckmäßig sind sie allerdings und waren es früher noch mehr, wo der Pferch noch nicht der Gemeinde, sondern irgend einem herrschaftlichen oder klösterlichen Hofbauer gehörte; durch sie wird eine bessere Benutzung der Rasen und Heegen (Wiesen werden hier nur die in der Thalsohle gelegenen zweischürigen Grasstücke genannt) ermöglicht, sowie die leichtere Bedüngung solcher Aecker, auf welche der Dungwagen schwer oder fast gar nicht gelangen kann. Die Elmer, die Gundhelmer, Huttener, Oberkalbacher und Heubacher haben meines Wissens allein Feldställe. Ihre Berge und Höhen erhalten dadurch ein ganz eigenthümliches Interesse, etwas, so an die Alpen erinnert. Ein in ein Hohenzeller Gut verheiratheter Elmer glaubte ein solcher Stall würde auf den Vorbergen des Speshards eben so gut stehen und eben so gute Dienste leisten können wie auf denen der Röhn. Er baute daher einen solchen mit obrigkeitlicher Erlaubniß in seine Miderswiese, die mit Inbegriff der sie umgebenden und dazu gehörigen Aecker einen Flächengehalt von 44 bis 47 Morgen abgiebt und in der Nähe des Klosterwaldes und anderer Wälder oberhalb Ahlersbach, also ziemlich weit von Hohenzell, gelegen ist. Der Stall erwies sich auch hier als zweckmäßig, steht aber vereinzelt und als etwas ungewöhnliches da und die Scheu dergleichen zu