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Kopf, in Verblendung einer Hirschgestalt, an den Schlaf durch den Kopf geschossen worden, da Knall und Fall eins gewesen.“




171.
Die Kirche zu Schmiedefeld.

Von Suhl aus ostwärts führt eine gute Fahrstraße welche ganz nahe beim Dorfe Schmiedefeld auf die schöne Hochstraße stößt, die von Schleusingen nach Ilmenau geführt ist. Auf diesem Wege kommt man über den Todenberg, einige sagen auch rothen Berg, und der letztere Name erinnert wieder an den „rothen Stein“, zumal dort dieselbe Sage wie von letzterem wieder begegnet, denn es läßt sich dort auch alle 7 Jahre eine Jungfrau sehen, die als Hütherin eines Schatzes erscheint, daran ihre Erlösung geknüpft ist. Sie bezeichnet die Stelle, wo der Schatz ruht, ganz genau. Es müssen aber nur Berufene und Reine sein, die den Schatz gewinnen können. Einmal kamen zwei Schmiedefelder Bauern, der eine hieß Hans Toffel und der andere Michel Henner, und machten sich an die Schatzgräberei, da kam plötzlich ein grausames Hagelwetter über die beiden, und ein Hagel von Steinen obendrein, der ihren Köpfen vorbeisaußte und ihre Pelze traf – da ließen beide ab vom Schatzgraben.

Eigen erging es beim Bau der jetzigen Kirche zu Schmiedefeld. Es war für dieselbe ursprünglich ein ganz anderer Platz bestimmt, als der, auf dem sie jetzt steht. Man fuhr die Steine an, die gezimmerten Balken auf den bestimmten Bauplatz, und andern Tages lag alles anderswo,

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Ludwig Bechstein: Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band. C. A. Hartlebens Verlags-Expedition, Wien und Leipzig 1858, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ludwig_Bechstein_-_Th%C3%BCringer_Sagenbuch_-_Zweiter_Band.pdf/36&oldid=- (Version vom 1.8.2018)