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„Und wie kannst du selbst ruhig mit ansehen, daß …“

Ein merkwürdiger Blick traf mich … Das war wieder der freche, ironisch-überlegene Coy.

„Dulden, Mistre?! Sein vierzig Tehus von Thoneca-Abteilung. Die Thoneca sind reinblütige Tschultschen (gleich Südvolk). Thoneca sein von Tehus, was wir Araukaner an Gallegos-Bucht von große Araukanervolk. Thoneca beste Tehus. Waffen wie chilenische Kavallerie – alles gestohlen. Vierzig, Mistre, und wir sein drei gewesen. Wunder, daß noch leben, wir drei und Ihr, Mistre … Wunder, daß Kapike Tuluma von Thonecas uns schonte. Und da reden von Dulden, Mistre?! – Kommen … Kapike Tuluma warten. Versammlung wartet. Sennor Mastilo leben … Später sehen, was tun können. Jetzt schweigen. So am besten. Thoneca viel gut reden von El Gento … Zeigen ihnen, wie sein, Mistre …! – Kommen …!“ Die letzten Sätze sprach er in anderem Tone. Da war er wieder Coy, der treue, erprobte Freund und Gefährte. Wenn er etwas zusagte, hielt er es auch. Wenn er erklärte, man müsse später sehen, was man für Mastilo tun könnte, so meinte er’s ehrlich.

Ich warf noch einen kurzen Blick zu dem Chilenen im Condornest nach oben und folgte Coy.

Da ich hier keine Indianergeschichte schreibe, sondern lediglich Erinnerungen, die noch so frisch in meinem Hirn sind, daß ich mit tausend geringfügigen Einzelheiten aufwarten könnte, will ich über das feierliche Palawer mit den Thonecas (übrigens nennen sich alle Tehuelchen so, womit sie zu unrecht auf ihre Reinblütigkeit anspielen

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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/128&oldid=- (Version vom 1.8.2018)