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und unverkennbar des dürren sehnigen Chico grimme Stimme:

„So – – Braanken nie mehr Drücker von Büchse berühren werden …“ Der dumpfe Krach eines zu Boden schlagenden Körpers folgte …

Neben mir tauchte der kleine stämmige Melancholiker Chubur auf, warf sich wortlos neben Coy in die Knie und riß ihm das Lederwams und das Hemd auf, legte so die Einschußstelle frei – ein roter, etwas blutiger Fleck, harmlos ausschauend wie eine starke Quetschung, und doch – der Anfang vom Ende!

Der lange Chico drängte mich beiseite. Ein Blick auf das Jagdmesser in seiner Hand. Ein einzelner Blutstropfen fiel von der Spitze der breiten Klinge auf das klare kalte Eis.

Chico stierte auf Coys Wunde, auf das schreckvoll veränderte Gesicht. Chubur hatte des Bewußtlosen Jacke und Hemd noch weiter geöffnet. Die Kugel war zwischen der dritten und vierten Rippe wieder herausgetreten, der daumengroße Ausschuß spie helles schaumiges Blut. Das Geschoß mußte beide Lungenflügel verletzt haben.

Chico neben mir mit heiserer, gequälter Stimme:

„Mistre Coy verbinden … Schnell … Chubur und Chico oben auf Gletschern dreckige Tehus verscheuchen. Sein da mit weiße Miß – zehn Tehus.“

Und zu Chubur – befehlend: „He – du kommen, Chubur!! Kommen rasch du …!“

Sie eilten davon. Sie waren keine Schwätzer. Sie wußten, daß ich mir alles Nötige schon zusammenreimen würde. War ja auch nicht schwer. Braanken und Miß Gordon waren ihnen offenbar

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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/159&oldid=- (Version vom 1.8.2018)