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bleibt Sklave dessen, das uns Mutter Natur mitgegeben: Liebestrieb – – Liebe …! – Auch ich – Sklave. Wozu sich besser machen als man ist. Besser?!

Nun – die Sekunden, wo El Gento die Vergangenheit vergessen hatte, wo er das Verlangen nach anderem Glück gespürt als dem eines freien und ungebunden Daseins – – vorüber, vorbei!

Edith schritt wieder voran, kletterte an dem Tau in den Höllenschlund, – rasch, geschickt, sich nur mit einer Hand haltend, in der anderen drei lohende zischende Fackeln, – die vierte hatte sie mir gegeben.

Kletterte hinab … Und das Fackellicht zauberte in dem schäumenden, brodelnden Kessel köstlichste Beleuchtungseffekte hervor.

Ich stand oben am Rande des Abgrunds.

Stand und stierte in die gurgelnden Wasser.

Fröstelte, fror …

Menschliche Gestalten kamen dort in den nie zur Ruhe gelangenden Gischtmassen zum Vorschein, tauchten wieder unter, erschienen von neuem – wie Korken in einem Wasserfall, den spielende Kinder aus einem Rinnsal geschaffen haben …

Korken … Leichen … die zehn Thoneca …

Und Braanken …

Braanken auch …

Ein furchtbares Spiel, das der Gletscherbach hier mit den Toten trieb …

Auf und ab tanzten sie – auf und ab …

Als wollten sie heraus aus dem eisigen Kessel.

Heraus … Und konnten nicht. Denn der Abfluß des Kessels war von einem Zaun von Felsblöcken eingeengt … Und dieser Zaun hielt die Toten fest – hält sie fest … – das, was

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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/176&oldid=- (Version vom 1.8.2018)