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und Stirn glühten im Wundfieber. Ich hatte mich neben Chubur gesetzt. Flüsternd berieten wir. Beim ersten Morgengrauen wollten wir aufbrechen mit dem verwundeten Coy und dem toten Chico – heimkehren in das friedliche Dorf an der Gallegos-Bucht. Wir beide, ein Toter und ein Sterbender.

Wir flüsterten, und draußen lag Chico im Mondlicht unter einer Decke, schlief den ewigen Schlaf und hatte nicht unsere Sorgen mehr.

„Die Thoneca werden Sennor Mastilo suchen,“ meinte Chubur. „Mister, wir sein werden sehr vorsichtig. Alte Tuluma dir und Coy nachschicken zehn Leute, zehn Leute nun tot. Tuluma, wenn uns treffen, werden fragen, wo zehn Krieger sein. Thoneca Blutrache – das wissen, Mister. Thoneca jetzt Todfeinde von Araukaner an Gallegos. Wir machen Umweg am besten, Mister. Sein nur zwei, wir, und nicht kämpfen können.“

Er hatte recht. – Coy, Chico, wir beide: trafen uns die Thoneca, so waren auch wir hinüber, so würde vielleicht erst nach vielen Wochen die Kunde von unserer Niedermetzelung bis zur Gallegos-Bucht dringen.

Chubur fügte leise hinzu: „Englische Sennorita doch schweigen werden, – sonst …!!“

Die Antwort kam aus der Ferne – als schwacher Knall.

Ein Schuß. Und Chubur und ich schnellten hoch, ergriffen die Büchsen, traten ins Freie, lauschten, suchten dann Deckung hinter nahem Fels.

Kein weiterer Schuß. Aber bald droben auf den Terrassen Edith Gordon, eilends abwärtssteigend.

Was sie erzählte: Mastilo war in der Schlucht,

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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/181&oldid=- (Version vom 1.8.2018)