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„Das sehen … Pferde fehlen. – Wer?“

Ich erzählte. Er nickte wiederholt …

„… Waren zwanzig dreckige Tehus, Mistre Abelsen … Ist Lager in der Nähe … Pferde holen … Kommen mit. Fernglas nehmen. Huar-Berg hoch genug. Lager sehen, dann hin, wo Feuer brennen. Pferde wieder nehmen und Zauberer Lasso spüren …“

Lasso spüren – also Wichse, genau wie Coys Rangen!

Das Programm gefiel mir. Nur Braanken, – was taten wir mit ihm?!

„Wollen Sie uns hier erwarten, Braanken? Ein paar Stunden dauert es sicher …“

„Ich fürchte mich nicht, El Gento …“

Coy blickte den Blinden scharf an.

„He, – El Gento sagen?! Das nur Araukaner tun, Mistre Braanken … Ich auch nicht … Mistre Karl Olaf mein Freund …“

Ein flüchtiges Lächeln glitt über Braankens entstellte Züge. „Nicht ohne Erlaubnis, Coy … Karl Olaf hat nichts dagegen einzuwenden.“ Und nach kurzer Pause: „Lassen Sie mich nur getrost allein. Wenn Sie mir Holz bereitlegen, unterhalte ich das Feuer schon. Die Pferdediebe werden kaum zurückkehren.“ –

Coy und ich brachen auf. Der Huar-Berg winkte uns mit seinen zum Teil kahlen und recht steilen, zum Teil wieder mit dickstem Dornengestrüpp bewachsenen Hängen nicht eben freundlich entgegen. Ich erzählte Coy von der Reiterin, die ich an der Ecke jenes Buschstreifens bemerkt hatte. Coy meinte ohne Interesse: „Wird Tehu-Mädchen gewesen sein und gestohlener Sattel, Mistre Olaf-Karl … Viele Tehu-Weiber von unreinem Blut,

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/30&oldid=- (Version vom 1.8.2018)