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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
2. Theil

und wie eine faltenreiche Gardine herabhängt, oder ob es in natürlichen Locken auf die Schultern herabfallen darf, immer ist es der Stolz des Besitzers und der Ruhm der Toilette.

Die Mädchen von Typie widmen einen großen Theil ihrer Zeit der Pflege ihrer schönen welligen Locken. Nachdem sie, wie sie zuweilen thun, fünf bis sechsmal am Tage gebadet haben, trocknen sie die Haare sorgfältig und waschen sie, wenn sie in Salzwasser gewesen sind, sorgfältig mit süßem Wasser aus, worauf sie jedesmal mit dem sehr wohlriechendem Öl eingerieben werden, welches sie aus dem Fleisch der Cocosnuß gewinnen. Durch folgendes, höchst einfaches Verfahren wird dieses Öl in großer Menge gewonnen.

Ein hölzernes Gefäß mit vielen Löchern im Boden wird mit zerstoßenem Cocosfleische gefüllt und den Sonnenstrahlen ausgesetzt. Dadurch wird demselben das Ölige entlockt und fällt durch die kleinen Öffnungen in eine Kalebasse, welche unter das hölzerne Gefäß gestellt wird. Nachdem eine hinreichende Menge auf diese Weise gesammelt worden ist, wird das Öl einem Reinigungsprozeß unterworfen und wird dann in kleinen runden Schalen von der Nuß des Moobaumes gesammelt, die zu dem Ende ausgehölt werden. Diese Nüsse werden dann hermetisch mit Harz verschlossen, und der Duft ihrer grünen Schalen

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/200&oldid=- (Version vom 1.8.2018)