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nicht in dem neuerlichen Ereigniß, dessen Ihr Herr Correspondent gedenkt. Man sprach schon lange davon, aber Sie wissen ja, wie es in republikanischen Verfassungen geht: es muß die Mehrheit der Stimmen da seyn; und wenn auch diese, wie es hier der Fall ist, gewiß zu hoffen steht, so fehlt es am gehörigen Anbringen der Sache.

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Als Folge des zwey Sonntage hintereinander erfolgten Vorstandes kann aber der neuliche Kindermord sicherlich nicht angesehen werden. Denn erstlich war er schon erfolgt, ehe die Gefallene am 15ten Sontag p. Trinitat. ihren Vorstand hielt, und die andere stand erst gar am 16ten Sontage vor. Zweytens ist noch die Frage: ob das Kind aus der Stadt an das Ufer des Mayns getragen worden sey. Es kann auch von den umliegenden Dorfschaften dahin gebracht worden seyn. Aus Mangel an nähern Spuren, die seither noch nicht auszukundschaften waren, läßt sich hierüber nichts mit Gewißheit sagen. Endlich kann man den Kindermord überhaupt bey uns nicht wohl eine Folge des Vorstandes nennen; weil dieser Vorstand so häufig nicht vorkommt, als man vielleicht auswärts daraus schließen will, daß es zwey Sonntage hinter

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 1. Raw, Nürnberg 1790, Seite 487. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_1,_4).pdf/11&oldid=- (Version vom 20.8.2021)