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Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Gemäldeausstellung Dresden 1767.djvu/4

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und anderer Standespersonen konnte, da deren Kunstwerke der Bestimmung würdig, auch die Absicht, den Geschmack in allen Ständen auszubreiten, unläugbar befördern. Eben so anziehend wird auch vermuthlich, in künftigen Fällen, die eigene Reizung der Werke derjenigen Großen seyn, die das Ansehen des Beyspiels mit dem Ansehen der Person vereinbaret verlangen. Von der Madem. Dinglinger vergnügte mich das Bildniß ihres seitdem verstorbenen Vaters, eines in vielen Theilen geschickten Künstlers, ingleichen ein Nachbild nach Titian in Miniatur, und von der Madem. Riedeln in Oel ein Gemälde nach Franz Mieris, vom Hoftheatermaler Bibiena eine architektonische Vorstellung für den Schauplatz. Mein einmal auf die Höhe gelocktes Auge führte mich auf einige schöne Zeichnungen, die zusammen den Grundriß und den Aufriß einer römischen Kirche, von der Erfindung des nunmehrigen Cammerconducteurs Staffel, eines Sohns des Hrn. Appelationraths dieses Namens, vorstellten. Ich bedauerte, daß der Raum, der so vielen kleinen Gemälden, besonders zwoen in Oel gemalten meisterhaften Landschaften mit Vieh, von der Erfindung des jungen Wagners, eines Neffen unsers Dieterichs, gegönnet werden müssen, mir jene große architektonische Risse eines gewesenen Lehrlings der Architektur-Akademie, in der Nähe zu betrachten, nicht vergönnte. Unter jenen kleinen Sachen lobte man die geistreiche Zusammensetzung einer Kreuzigung in Pastel, von der Erfindung des Unterlehrers Mietschens sowohl, als einige freye Zeichnungen von seiner Hand. Der