Theil gut gearbeitete Grabdenkmale enthalten, überhaupt ist der Gottesacker mit Zierbäumen und schönen Grabmälern ausgestattet.
An der gegen die Stadt gekehrten Seite des Begräbnißplatzes steht die massiv erbaute untere Kirche, Siechenkirche, über deren ehemaligem Haupteingange die Jahrszahl 1581 angebracht ist; in ihr wurden früher die Leichenreden gehalten, später aber diente sie profanen Zwecken und im Jahr 1794 nach dem großen Brande benützte sie der damalige Todtengräber, welcher zugleich Schreiner war, als Wohnung und Werkstätte. Die Kirche wurde theils aus Stiftungsmitteln, theils durch freiwillige Beiträge der Gemeindegenossen im Jahr 1862/63 im romanischen Styl wieder hergestellt und mit einem Thürmchen nebst Glocke versehen. An die Kirche war angebaut das sog. Feldsiechenhaus, welches schon 1402 stand; es wurde im Jahr 1854 auf den Abbruch verkauft und der Platz ist nun in einen Garten umgewandelt, der noch ein Eigenthum der Stadt ist.
Außerhalb der Stadt liegt die Kleemeisterei. Schon 1539 gehörten die Städte und Ämter Sulz, Alpirsbach, Dornhan, Rosenfeld und die Orte Bettenhausen, Glatt und Marschalkenzimmern in den Bezirk des Wasenmeisters.
Durch die Stadt führt die Poststraße von Stuttgart nach Oberndorf und weiter nach Rottweil und Schramberg; von dieser Straße geht etwa eine halbe Stunde oberhalb der Stadt eine im Jahr 1809 angelegte und im Jahr 1852/53 wesentlich verbesserte Vicinalstraße ab, welche über Weiden, Marschalkenzimmern nach Dornhan und von da einerseits nach Freudenstadt, anderseits nach Alpirsbach und in das Kinzigthal führt.
Die in den letzten Jahren ganz neu erbaute Vöhringer Steige, welche die Mühlbachorte mit der Stadt verbindet, führt als Vicinalstraße weiter nach Balingen. Eine im Jahr 1852/53 angelegte und im Jahr 1860 vollends ausgeführte Staatsstraße führt nun dem Neckarthal entlang nach Horb. Übrigens sind folgende Steigen angelegt: die Ziegelsteige nach Geroldseck, die lange Steige gegen Weiden etc., die Vöhringer Steige, die Wintersteige nach Hopfau und die Horber oder Glatter Steige, welche mit Ausnahme der Ziegel-Steige in den Jahren 1847/57 mit bedeutenden Geldopfern von Seiten der Stadt und Staatsbeiträgen ausgeführt wurden.
Die ortsangehörige Bevölkerung der Stadt Sulz belief sich im Jahre
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/102&oldid=- (Version vom 1.8.2018)