Seite:OAB Sulz.djvu/114

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Friedrich Faber im Jahr 1755 im Betrag von 1200 fl. zur Unterstützung fähiger Bürgersöhne von Sulz, welche Theologie, die Rechte oder die Arzneikunst studiren, mit der Bedingung gestiftet, daß so lange keine Zinse ausgetheilt werden sollen, bis das Kapital zu 2000 fl. angewachsen ist und alsdann die Zinse aus den übrigen 800 fl. zur Unterstützung von Armen verwendet werden sollen. Gegenwärtig beträgt das Kapital 2600 fl. Die Verwaltung des Stipendiums hat der Kirchenconvent in Sulz.

  1. Die Erlach’sche Stiftung mit 3000 fl. für christliche Hausarme, Wittwen und Waisen der Stadt Sulz im Jahr 1595 gestiftet von Johann Erlacher von Nennbach, welcher bei seinem Vetter Oswald von Lichtenstein, in dessen Schloß zu Neckarhausen starb. Im Jahr 1817 war die Stiftung zu einer Summe von 17.380 fl. herangewachsen.
  2. Die Gaist’sche Stiftung für christliche Hausarme der Stadt. Im Jahr 1732 stifteten der Richter und Spitalmeister Johann Georg Gaist und seine Gattin Agnes Marie, eine Tochter des verstorbenen Dekans M. Lucas Osiander, 1050 fl. an Geld, 115 Schffl. Dinkel und 160 Schffl. Hafer. Die Tochter derselben, Magdalena Barbara, unter dem Volk als das Gaisten Madele noch wohl bekannt, stiftete im Jahr 1742 zu Anschaffung einer neuen Orgel und Ausbesserung der Kirche 2000 fl. Erstere Stiftung ist bis zum Jahr 1817 zu 7266 fl. angewachsen. Beide Stiftungen, die Erlach’sche und Gaist’sche wurden im Jahr 1817 vereinigt und als Armenstiftung bis zum Jahr 1832 besonders verwaltet und dann mit dem Spitalvermögen, das 44.000 fl. beträgt, zusammengeworfen.
  3. Die Bauder’sche Stiftung, im Jahr 1817 mit 3000 fl. von der Tochter des Dekans Bauder zur Erweiterung des Gottesackers, wie zur Verbesserung der Kirchenmusik und zur Errichtung einer Singschule gestiftet. Die Rechnung über diese Stiftung soll jährlich auf Martini bei dem Kirchenconvent geschehen. Gegenwärtig beträgt sie 2000 fl.
  4. Die Ludwig’sche Schulstiftung, von C. F. H. v. Ludwig, Banquier in der Capstadt auf dem Vorgebirg der guten Hoffnung, im Betrag von 1000 fl. mit der Bestimmung im Jahr 1828 gestiftet, die Hälfte der Zinse zu Prämien der lateinischen Schüler und die andere Hälfte zur Belohnung für verdiente Lehrer der Volksschulen in Sulz zu verwenden.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/114&oldid=- (Version vom 1.8.2018)