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Seite:OAB Sulz.djvu/115

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Wappen der Stadt Sulz.
Wappen der Stadt Sulz.

Das Wappen der Stadt ist ein schwarzer Schild, in dessen Mitte das Geroldseck’sche Wappen (ein goldner Schild mit rothem Querbalken); zu beiden Seiten des Mittelschildes sind weiße Hacken angebracht, wie sie, um die Siedpfannen im Salzwerk zu halten, gebräuchlich waren. Später, im Jahre zu 1596 wurde auch ein württembergisches Hirschhorn in das Wappen aufgenommen und die beiden Hacken wurden mehr und mehr bloße Verzierungen.

Die Saline[1] ist, wie sich aus dem Namen der Stadt ergibt, wohl so alt oder noch älter als der Ort; sie war nahe daran wegen des geringen Gehalts ihrer Soole einzugehen, wenn nicht im Jahre 1840 bei Bergfelden, 1 Stunde südöstlich von Sulz, bei 451′ Tiefe ein Steinsalzlager von 40′ Mächtigkeit erbohrt worden wäre. Die im Jahr 1839 begonnenen Bohrversuche ergaben in dem 1618,6′ über der Meeresfläche gelegenen Bohrloch Nr. 1 folgende Gebirgsschichten: Muschelkalkdolomit 41,8′ mächtig, Hauptmuschelkalk 202,6′ mächtig, Mergel und Stinkkalk 76′ mächtig, Anhydrit und Salzthone 123,1′ mächtig und endlich das hierauf folgende Steinsalz, welches auf 40,2′ abgeteuft wurde ohne sein Ende zu erreichen. Die Tiefe des Bohrlochs beträgt somit, 20,5′ für den Bohrschacht zugerechnet, 504,2′. Im zweiten Bohrloch 61′ von dem ersten entfernt, fand sich unter gleichen geognostischen Verhältnissen das Steinsalz in einer Tiefe von 466′.

Die Soole wird durch ein vom Mühlbach getriebenes Rad gehoben und über eine Anhöhe theils in eisernen, theils in hölzernen Teicheln auf eine Erstreckung von 14.300′ zu den Siedeinrichtungen in Sulz geleitet. Der Gesammtaufwand für diese Einrichtungen, einschließlich des Ankaufs der erforderlichen Grundstücke und Wasserkräfte, wurde nach Abzug des Erlöses für entbehrlich gewordene Gebäulichkeiten, auf 44.000 fl. berechnet.

Auch zu Gewinnung von Hallerde wurde im Jahr 1847 thalaufwärts


  1. Literatur: Chn. Gtlo. Gmelin, Historia et examen chemicum fontium muriaticorum Sulzensium nec non experimenta et cogitata circa magnesiam Erlangae. 1785. 8°. Gottlieb Friedr. Rösler, naturhistorische und technologische Nachrichten von der Saline zu Sulz. Tübingen 1788. 8. (Besonderer Abdruck aus dessen Beiträgen zur Naturgesch. des Herzogth. Wirtemberg. Heft 1.). Car. Theophil. Wagenmann Diss. exhibens examen salis culinaris Sulzensis et Suevo-Hallensis. Tubing. 1814. 4. Viele kurze Nachrichten in mehreren Jahrgängen der Württ. Jahrbücher.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/115&oldid=- (Version vom 1.8.2018)