Seite:Paul Schumann - Dresden.pdf/129

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Abb. 60 Nordpavillon des Zwingers

Die Erfindung des Porzellans durch den Alchymisten Johann Friedrich Böttger lag ganz in den Wünschen des Königs, dessen Liebhaberei für chinesisches und japanisches Porzellan wir die ganz einzigartige Dresdner Porzellan- und Gefäßsammlung verdanken. Das ostasiatische Porzellan, das namentlich von holländischen Kaufleuten nach Europa gebracht wurde, gehörte damals zu den hervorragendsten Luxusbedürfnissen der Fürsten und der Vornehmen. Schon Augusts Vorgänger hatten gelegentlich einzelne Stücke japanischen und chinesischen Porzellans erworben. August aber war, wie er selbst an den Grafen Flemming schreibt, von der Porzellankrankheit ergriffen und kaufte keramische Erzeugnisse Ostasiens, soviel er nur erlangen konnte. Vom Grafen Flemming, der schon früher der gleichen Neigung gehuldigt hatte, kaufte er 1715 dessen Sammlung; nach Paris und nach Holland schickte er Agenten zum Ankauf von japanischem und chinesischem Porzellan, sowie von Delfter Gut; aus dem Nachlaß des Kriegsrats Raschke erwarb er 1722 zahlreiche Gefäße, und so hören wir noch von zahlreichen anderen Ankäufen bei Sammlern und Kaufleuten. Sie kosteten gewaltige Summen. Kein Wunder, daß – und zwar bereits

Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/129&oldid=- (Version vom 26.1.2023)