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Abb. 62 Mathematisch-physikalischer Salon im westlichen Pavillon des Zwingers

sowie später aus dem Nachlaß des 1696 zu Rom verstorbenen Kanonikus J. B. Bellori eine Reihe römischer Kaiserbüsten erwarb. Diesen Grundstock aber vermehrte er 1728 ganz bedeutend durch den Ankauf der Sammlungen des Fürsten Agostino Chigi und des Kardinals Alessandro Albani.Im ganzen wurden für beide Sammlungen an 250 000 Mk. bezahlt. Damit war der Hauptbestandteil der Dresdner Antikensammlung gewonnen, der größte Schatz von Altertümern in Deutschland, wie von Winckelmann in seiner Abhandlung von der Fähigkeit in der Empfindung des Schönen in der Kunst sagt. Leider fanden die kostbaren Werke zunächst nur ein sehr dürftiges Unterkommen in den Pavillons des Großen Gartens. Noch 1763 standen sie dort und Winckelmann klagte, er könne das Vorzüglichste von Schönheit nicht angeben, weil die besten Statuen in einem Schuppen von Brettern, wie die Heringe gepackt stünden und zu sehen, aber nicht zu betrachten waren. Endlich wurde 1730 auch noch die Gewehrgalerie eingerichtet und im Jägerhof aufgestellt. Damit waren die berühmten Kunstsammlungen Dresdens geschaffen. Erst in unseren Tagen ist ihre Zahl durch einige weitere vermehrt worden.

AUGUSTUSBRÜCKE. Noch zwei bedeutende Bauwerke verdankt Dresden der Regierung Augusts des Starken: die Augustusbrücke und die Frauenkirche. Die Brücke, die seit der Mitte des

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Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/135&oldid=- (Version vom 2.2.2023)