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Abb. 168 Feuerwache an der Schlüterstraße von Hans Erlwein


Aufgaben sind Wilhelm Kreis, der 1908 als Leiter der Kunstgewerbeschule nach Düsseldorf berufen wurde, in Dresden nicht zugefallen. Von seiner bedeutsamen Kunst einen Raum zu gestalten und von seiner energischen Formensprache aber zeugt der innere Ausbau des Lingnerschen Hauses.

Im Anschluß an die neue Augustusbrücke hat Hans Erlwein die bedeutsame Aufgabe übernommen, das Italienische Dörfchen zwischen dem Brückenkopf und dem Hotel Bellevue neu zu gestalten, sobald das Elbufer dort verändert wird. Denn die Niederuferstraße soll hier vom Terrassenufer durch den letzten Brückenbogen geführt und vor dem Hotel Bellevue emporgeleitet werden. Der letzte Entwurf Erlweins zeigt das erfolgreiche Streben, das berühmte Stadtbild des Theaterplatzes zu erhalten und die neuen Bauten ganz schlicht nur so gestalten, daß sie sich in das Stadtbild harmonisch einfügen, ohne durch irgendwelche anspruchsvolle Wirkung eines der umgebenden Bauwerke zu schädigen. Das ist echt künstlerisch gedacht; diese Baugesinnung, die das Vorhandene berücksichtigt, müßte wieder allgemein werden, so daß nicht jeder den anderen mit seinem Bau zu überschreien suchte, sondern in erster Linie Harmonie des Stadtbildes anstrebte.

Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 307. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/319&oldid=- (Version vom 25.1.2023)