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Abb. 37 Medaille von Paul Walther († 1644)

ihrer Schrift über diesen Dresdner Künstler auf. In zweien Sehnsucht nach Frieden, die damals in ganz Deutschland, in Sachsen aber besonders tief empfunden wurde, anschaulich ausgedrückt.

Ein Krieger mit Helm, Lanze und Schild, der bis über die Knie im Sumpfe watet; hilfesuchend streckt er die Rechte zum Himmel der rettenden Hand Gottes entgegen: es ist das schwer bedrängte deutsche Land, dem nur Gott noch helfen kann; Schwert und Gewehr auf dem Schilde des Kriegers können's nicht mehr. Im Hintergrund jenseits des Wassers links und rechts je ein Dorf mit brennendem Hause. Ringsum ein Kranz, unten aus Dornenzweigen, oben aus Blüten und Blättern bestehend.

Die Umschrift lautet:

GOTTES ALLMÄCHTIG HANDT –
ERRETT DAS VATTERLAND.

Auf der Rückseite unter dem strahlenden Namen Jehova in 8 Zeilen:

Aus meiner Angst ich Teutsches Land
Darum ich strecke meine Hand,
Heb auf umb Hilf, o Gott, zu Dir,
Der Du auch so andeutest mir.

DER TÜRKENBRUNNEN.

Als der Friede endlich 1648 zustande gekommen war, fühlte man auch in Dresden das Bedürfnis, das große erschütternde Ereignis durch ein Denkmal zu feiern. Auf dem Neumarkt wurde ein kleiner Brunnen mit der Inschrift:

Pacem qui amas lege. Irene sum quae Marten cruentum vici, fregi; nunc fontem hunc pacificum aperui ex voto SPQD Ao MDCL.
Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/87&oldid=- (Version vom 20.1.2023)