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Philon: Ueber das Leben Mosis (De vita Mosis) übersetzt von Benno Badt

ins Lager, beladen mit dem ganzen Reichtum der Feinde. 313 Moses lobte den Feldherrn Phineas und seine Kampfgenossen, sowohl ob der Siegestaten als auch weil sie nicht dem eigenen Nutzen nachgegangen waren in dem Gedanken, die Beute sich allein anzueignen, sondern sie der Oeffentlichkeit übergeben hatten, damit auch die in den Zelten Zurückgebliebenen daran teilhätten. Darauf befahl Moses den Kämpfern, einige Tage ausserhalb des Lagers zu bleiben, und dem Hohenpriester, die unter den Kampfgenossen, die aus der Schlachtreihe kamen, vom Morde zu sühnen. 314 Denn wenn auch der an Feinden verübte Mord durch das Gesetz gestattet ist, so scheint doch, wer einen Menschen, wenn auch mit Recht in der Abwehr und gezwungen, tötet, mit Schuld behaftet zu sein mit Rücksicht auf die ursprüngliche gemeinsame Verwandtschaft. Deshalb bedurften die Krieger, die getötet hatten, der Sühnung zur Befreiung von der Blutschuld, als welche ihre Tat nach dem Herkommen galt. 315 (58.) Bald darauf verteilte er auch die Beute (4 Mos. 31,25ff.): denen, die an dem Feldzug teilgenommen hatten – ihre Zahl war gering im Vergleich mit denen, die untätig geblieben waren –, gab er die eine Hälfte, den andern Teil den im Lager Zurückgebliebenen, denn er hielt es für recht, auch diese an dem Nutzen teilnehmen zu lassen; hatten sie ja, wenn auch nicht körperlich, doch im Geiste den Kampf mitgemacht; denn die Reserve, die von gleichem Kampfesmut wie die Kämpfer erfüllt ist, steht hinter diesen nur zeitlich zurück und insofern die anderen vor ihrem Eingreifen den Kampf zu Ende führten. 316 Nachdem nun die Wenigen, weil sie für die anderen den Kampf geführt [p. 131 M.] hatten, mehr, die grössere Zahl dagegen, weil sie in den Zelten geblieben war, weniger erhalten hatte, schien es notwendig, von der ganzen Beute die Erstlingsgaben als Opfer darzubringen. Den fünfzigsten Teil steuerten nun die in Reserve Gebliebenen, den fünfhundertsten die Vorkämpfer bei. Von diesen Erstlingsgaben befiehlt Moses die der Kämpfer dem Hohenpriester zu geben, die der im Lager Zurückgebliebenen den Tempelwärtern, den sogenannten Leviten. 317 Die Obersten über je Tausend und über Hundert und alle anderen Rottenführer und Hauptleute bringen

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Philon: Ueber das Leben Mosis (De vita Mosis) übersetzt von Benno Badt. H. & M. Marcus, Breslau 1909, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PhiloMos1GermanBadt.djvu/079&oldid=- (Version vom 1.8.2018)