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Philon: Über die Träume (De somnis) übersetzt von Maximilian Adler

1. „Wie die Sonne und der Mond und elf Sterne neigten sie sich vor mir.“ Die Sterne sind die zwölf Sternbilder des Tierkreises; elf davon sind die Brüder Josephs, das zwölfte er selbst. §§ 112 bis 113. Auch unter den Sternen soll ein Wettkampf um den Vorrang herrschen, § 114; hier aber ist gemeint, daß der Tor auch über die Natur herrschen will wie Xerxes und andere. §§ 115 bis 134.
2. Jakobs Zurechtweisung „Was solls mit diesem Traum, den du da geträumt hast“ wird dahin ausgelegt, daß hier nicht von einem Traume die Rede ist, sondern von den unklaren Vorstellungen, die Traumgebilden gleichen. §§ 135–138.
3. Jakob weist die Zumutung zurück, daß er (der rechte Logos), Josephs Mutter (die Paideia) und ihre Söhne ausziehen sollen, den eitlen Wahn und Dünkel zu verehren. §§ 139–140.
4. „Es bewahrte aber der Vater das Wort“ bezeichnet das Warten des Weisen auf das Ende des Lebens, das nur dann glücklich ist, wenn die Vernunft die Herrschaft über die Triebe behält. §§ 141 bis 154.

B. Die Träume des Obermundschenks und des Oberbäckers. §§ 155–214.

Einleitung: Der Obermundschenk stellt die Trunksucht, der Oberbäcker die Gefräßigkeit dar. §§ 155–159.

I. Der Traum des Obermundschenks 1 Mos. 40, 9–11. §§ 159–204.
1. Die Worte „In meinem Schlafe“ sagen, daß der Unvernünftige einem Schlafenden gleicht. §§ 159–162.
2. „Es stand ein Weinstock mir gegenüber“ heißt: Die Schlechtigkeit und der Unverstand treten auf. § 163.
3. Der vom Weine erzeugte Rausch kann eine doppelte Wirkung haben: eine gute und eine schlechte, §§ 164–166; daher gibt es zwei Arten von Weingelagen, §§ 167–168, und so ist auch der Weinstock das Symbol zweier Dinge: des Unverstands und des Frohsinns. § 169. Demnach bedeutet der Weinstock, von dem die Kundschafter eine Traube bringen (4 Mos. 13), ebenso wie der Weinstock im Weinberg des Herrn (Jes. 5, 7) den Frohsinn, der nicht nur eine Tugend der guten Menschen, sondern auch eine Eigenschaft Gottes ist. §§ 170–180. Der Weinstock dagegen, den der Obermundschenk sieht, versinnbildlicht seinen Unverstand. § 181. Es gibt aber auch zweierlei Arten von Mundschenken,
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Philon: Über die Träume (De somnis) übersetzt von Maximilian Adler. H. & M. Marcus, Breslau 1938, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PhiloSomnGermanAdler.djvu/9&oldid=- (Version vom 3.6.2018)