Beschreibung. In gräßlicher Hast stürzte Alles auf Fenster und Thüren zu, und nicht wenige von den stärksten, im Zimmer anwesenden Männern wurden vor purem Entsetzen ohnmächtig. Als aber der erste betäubende Schrecken vorüber war, blieben Aller Augen auf Herrn Goodfellow haften. Wenn ich auch noch tausend Jahre lebe, kann ich nimmermehr die mehr als tödtliche Angst vergessen, die sich auf dem so eben noch von Siegesbewußtsein und Wein gerötheten Gesichte malte.
Mehrere Minuten saß der arme Wicht da, als wäre er in ein Stück Marmor verwandelt worden; seine öde und ausdruckslos starrenden Augen schienen ganz nach innen gekehrt und in die Anschauung seiner elenden Seele verloren zu sein. Endlich blitzten sie plötzlich wieder auf, und in demselben Augenblicke sprang er von seinem Stuhle auf, fiel mit Kopf und Schultern schwerfällig auf die Tafel und legte, den Leichnam berührend, ein umständliches Geständniß des entsetzlichen Verbrechens ab, um dessen willen Herr Pennifeather im Gefängniß lag und zum Tode verurtheilt worden war. Was er sprach, ließ sich seinem wesentlichen Inhalt nach auf Folgendes reduciren: – Er folgte seinem Opfer bis in die Nähe des Sumpfes, wo er auf dessen Pferd mit seiner Pistole feuerte, den Reiter mit dem
Edgar Allan Poe: Du bist der Mann!. J. Scheible, Stuttgart 1861, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Poe-Du_bist_der_Mann!.djvu/28&oldid=- (Version vom 1.8.2018)