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Orten, wo die ganze Stallfütterung nicht anwendbar wäre, dafür die Halbe einzuführen seye? Unter halber, oder unvollständiger Stallfütterung verstehet man den Weidgang, der Vor- und Nachmittags jedesmal nur 3 Stunden dauert, womit sodann zu Hause nur das halbe Stallfütterungs-Bedürfniß verbunden wird. Hier könnte zu gleicher Zeit die Gelegenheit benutzt werden, für solche Gegenden, wo die Stallfütterung vielleicht nicht statt fände, eine zweckmäsige Verbesserung der Hut-Weiden anzulegen.

 Man wünscht zu wissen, ob sie schon in einzelnen Nürnbergischen Dörfern oder bey einzelnen Land-Wirthen, eingeführt worden seye? mit welchem Erfolg? und seit wann? Man möchte die wahrscheinlichen Ursachen wissen, warum sie nicht häufiger eingeführt worden? und die zweckmäsigsten Mittel, diese Ursachen oder Hindernisse am geschwindesten und leichtesten zu heben.

 Ein wichtiger Umstand gegen die Stall-Fütterung möchte seyn, daß dadurch die Gemein-Huten aufgehoben, und die Schaafs- und Schweins-Zucht, zwey im Nürnbergischen nicht ganz unbeträchtliche Gegenstände, wegen dadurch zum Theil ganz hinwegfallender Trift, vermindert werden möchten. Wie könnte diesem widrigen Erfolg vorgebeugt werden?

 Die bey eingeführter Stallfütterung entbehrlich gemachte Gemeinplätze können viel vortheilhafter und einträglicher benutzt werden, wenn man sie vererbt. Nach welchem Verhältniß wäre deren Vertheilung mit den Gemeinde-Verwandten anzugehen?

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Anonym: Preis-Aufgabe für das Jahr 1793 in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 734. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Preis-Aufgabe_f%C3%BCr_das_Jahr_1793.pdf/3&oldid=- (Version vom 15.9.2022)