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Louis Angely: Prinz Tu-Ta-Tu
Burleske mit Gesang nach Sauvage

Tutatu. Du hast recht, Geliebte! (Sehr leise.) Wer sah je einen so monstruösen Chinesen! (Etwas lauter.) Aber was mag er mit so vielen Ohren wollen?

Gululi. Das weiß ich nicht. Doch die Ursache glaube ich zu errathen. Gestern nahm unser huldreicher Monarch Musik-Unterricht. Da nun der erlauchte Kaiser das Unglück hat, äußerst unrein zu singen, so brach sein ungeduldiger Gesanglehrer in die Worte aus: „Ew. Majestät haben nicht genug Ohr.“ – Und darauf gab er den Befehl, der eben proclamirt ward.“

Tutatu. O Abscheu erregendes Mißverständniß! – Wie? weil er nicht genug Ohr hat, sollen alle Fremdlinge ihm die ihrigen liefern? Das ist eine Kleinheit! eine Niedrigkeit! oh! er ist ein unwürdiger, ja, ein alberner Mensch!

Gululi. Ich höre Lärm!

Tutatu (ruhig). Ich auch.

Gululi. Man kommt –!

Tutatu. Wer – man?

Gululi. Die Stimme meines Vaters –! Götter! wenn er Dich hier träfe, Geliebter!

Tutatu. Was würde er mir thun, der alte ungebildete Mann?

Gululi. Wohin verberge ich Dich? – Ha! in die Theebüchse des Kaisers.

Tutatu. In die Theebüchse? – Darin muß es ja unglaublich unbequem seyn. Mir wäre die erste beste

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Louis Angely: Prinz Tu-Ta-Tu. Magazin für Buchhandel, Musik und Kunst, Hamburg 1836, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Prinz_Tu-Ta-Tu.pdf/17&oldid=- (Version vom 11.9.2022)