Seite:Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783.djvu/17

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dessen Anlegung entwischten, Ungereimtheiten gefühlt haben, und daß ihm also seine Rolle peinlich geworden seyn, muß. – Man sahe dies auch seinem Spiel an. – Majestätische Würde bey jedem Schritt, bey jedem Wort, bey jeder Handlung, behaupten, und doch auch, als schmelzender Liebhaber in dem Wohnzimmer seines Ministers ab und zu laufen; bald mit einer geschwäzigen Hofdame, bald mit einem enthusiastischen Vertrauten, bald mit einer zurükhaltenden Geliebten, von Herzensangelegenheiten; bald mit einem ernsthaften Cabinetsminister von Staatsgeschäften und Friedensschlüssen, sich unterreden; auch bey verschiedenen dieser Auftritte sich von der Tochter eines fremden Abgesanden, ja von ihm selbst, beobachten lassen; und dann bey der Entwiklung erfahren, daß die Dame sein Geheimniß schon öffentlich ausgeplaudert, der Vertraute ihn belogen, die Geliebte nie mit ihm simpathisirt habe, daß der Minister an erhabnen patriotischen