Seite:Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783.djvu/18

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Sentimens ihn weit übertreffe, und daß seine künftige Gemahlin alle seine Schwachheiten mit Augen gesehen – das waren zu widernatürliche, zu beschämende, Situationen, um sich nicht oft zu vergessen. Bald trug sich Herr Schuwaert so gravitätisch, als wenn er vom Throne Audienz gäbe, bald bückte er sich so tief, wie ein Cammerjunker; bald titulirte er seinen Favorit Sie, bald Er. Nichts aber fiel mir mehr auf, als da er jenen mit den leztern Worten: „Gehe er zu seiner Armee!“ von sich entfernte. Dies sollte die künftige Bestimmung des disgracirten Admirals seyn? – aber was hat ein Admiral bey der Armee zu thun? – Ueberhaupt läßt sich bey obigem Befehl nichts verünftiges denken. Einen vom Hof verbannten Officier kann der Suverain wohl zu seinem Regiment, oder in sein Guvernement, relegiren, aber in denen Worten: „zu seiner Armee“ liegt wahrlich kein Menschenverstand. Wollte man sie auch dadurch entschuldigen; die königliche