Seite:Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783.djvu/34

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die Schönheiten der Composition bestimmt werden mußte, kein Raisonnement fällen können, weil auch ich das Gesez der allgemeinen Klugheit: über Dinge, die man nicht versteht, kein Urtheil zu wagen, heilig beobachte.

An denen Meßsonntagen ist es im Schauspielhause gemeiniglich sehr voll – Mit dieser Vermuthung eilte auch ich heute, den 5ten October, früher als sonst, es zu erreichen. Kaum fand ich noch einen bequemen Plaz, ob es gleich nur erst fünfe geschlagen hatte. Angenehm ist es freylich nicht, wenn man so lange stehen, und warten, muß, ehe das Orchester die Sinfonie intonirt; aber noch weit ärgerlicher war die Art, wie heute das Parterr, und einige Frequentanten der Gallerie, ihre Ungeduld durch Pochen, Pfeifen, lautes Brüllen, zu erkennen gaben. Unverantwortlich wird ja die allgemeine Achtung, welche ein Zuschauer dem andern, welchen vorzüglich das leipziger Publicum so vielen Fremden, die, von allen Gegenden her zusammenfliessend,