Seite:Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783.djvu/51

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1778 herausgab, fängt damit an. Es hat sehr viel innern Werth, und manche erhabne Schönheiten, obgleich der Plan mit äußerster Simplicität angelegt ist; ein Vorgang fließt aus dem andern aufs natürlichste her, und jeder wirkt, als unzertrennliche Triebfeder, zur endlichen Entwikelung; kurz hier findet man das, wonach man sich bey vielen Stüken vergeblich sehnt – passende, richtig abgemeßne, Oeconomie. Die Charaktere sind durchgängig nach der Natur ausgezeichnet, und jeder derselben wurde heute auf der Bühne durch expressive Action verschönert.

Herr Stierle marquirte zwar bey seinem Spiel ein gezwungnes Wesen, und eine auffallende Aengstlichkeit – beydes thut gemeiniglich keinen günstigen Effect – zu seiner heutigen Rolle aber war es passend, da er in der Person des Jochim Lernach einen Kaufmann vorstellte, der auf dem Punct stand, banquerot zu werden, und durch die dissolute Aufführung seines Sohnes täglich gekränkt wurde.