Seite:Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783.djvu/53

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wo er dem Holländer van der Hoeft um deswillen äusserst grob begegnete, weil er ihm nicht eben so viel aufs neue borgen wollte, als er selbigem bereits schon schuldig war, deutliche Proben ab. Bey dem allem hatte Lernach kein böses Herz, und innres Gefühl von Ehre war bey ihm, troz aller Ausschweifungen, nicht völlig erstikt worden. Dies beurtheilte Sara, van der Hoefts Nichte, ganz richtig – drum gelang es ihr auch, als sie ihm die fingirte Neigung seiner Schwester gegen einen Menschen von schlechter Lebensart, dessen Fehler sie nach der Reihe herrechnete, erzählte, erst seine Ehrliebe rege zu machen, und dann, als sie ihm sagte, jenes wäre nur ein Mährgen, das Original der detaillirten Schilderung aber sey er selbst, ihn zur Erkentniß seiner bisherigen niedrigen Conduite zu bringen, und vor ihren Füssen bittre Reue äussern, künftige Besserung angeloben, zu sehen. Eben in dieser Scene, wo Sara den jungen Lernach so meisterlich in die Enge