Seite:Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783.djvu/54

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

marquirte Herr Opiz durch eine künstliche Pantomime, da er, während der langen Gesezpredigt, die Sara Lernachen hält, erst ganz stumm, in sich vertieft, saß; zuweilen, bald mit den Zähnen knirschte, bald die Hände rang; nach und nach in stille Wehmuth gerieth; sich unvermerkt Thränen aus den Augen wischte; und endlich, mit dem Gesicht in Saarens Schoos sinkend: „seyn sie mein guter Engel, Sara!“ ausrief, sein heutiges Meisterstük; so wie er durchgängig, auch da besonders, als er mit mörderischem Vorsaz gegen sich selbst das Pistol ladete, abermals von Saren überrascht, zur Vernunft zurükgeführt, wurde, und bey der feyerlichen Aussöhnung mit seinem Vater, durch die affectuoseste Action sich des vollkommensten Beyfalls würdig machte.

Doch auf Herrn Opiz allein, konnte lezterer sich nicht heften, weil auch um selbigen Herr Reineke weteiferte. Wie groß, und mannigfaltig, sind nicht die Gaben dieses vollendeten