Seite:Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783.djvu/74

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längst heimlich geschworen hatte. Eleonore von Hennegau, deren Vater Albert vergiftet, Prinz Johann von Schwaben, dem er sein Herzogthum vorenthielt, und Ritter von Palm, welchen er durch Helenens Raub zum elendesten Menschen gemacht, waren ihm die nächsten, und täglich am Hofe. Eleonore besonders, ein Weib von männlichen Geist, konnte nicht eher ruhen, bis sie ein theures Gelübde: ihres Vaters Mord an Albert blutig zu rächen, welches sie mit jedem Morgen erneuerte, erfüllt sahe – nur fehlten ihr geraume Zeitlang Mitverbündete, die sie thätig bey dessen Ausführung unterstüzten. Johann von Schwaben liebte schon längst Eleonoren inbrünstig; sie bequemte sich endlich zu einer heimlichen Heirath mit ihm, unter der einzigen Bedingung, daß er ihren, und seinen, Feind, Albert, vernichten sollte. Noch zog sie Palmen, selbst Mathilden, Alberts Buhlerin, mit in ihr Interesse; erstern dadurch, daß sie eine Zusammenkunft zwischen